Ob und wie sehr umweltfreundlich Verpackungen für unterschiedlichste Waren sind, hängt in erster Linie von deren Material ab bzw. dem zur Herstellung verwendeten Rohstoff ab. Wie dieser letztendlich gewonnen wird, hat wiederum maßgeblichen Einfluss auf die Ökobilanz und nimmt somit einen wesentlichen Stellenwert in dieser wichtigen Fragestellung ein. Für Transport- sowie Versandverpackungen gibt es einige nennenswerte umweltfreundliche Erzeugnisse, welche sich sowohl durch ihre Nachhaltigkeit als auch durch einen schonenden Ressourcenverbrauch auszeichnen und von der breiten Masse abheben. Im Folgenden eine kurze Übersicht über die umweltfreundlichsten Verpackungen, die längst in unserem Alltag Fuß gefasst haben.
Papier und Karton
Für die Herstellung von Papier und Karton ist Holz ein zentraler Rohstoff und aus der Verpackungsindustrie kaum mehr als solcher wegzudenken. Die Verarbeitung des stabilen Materials erfolgt in Form von Fasern, welche zu Wellpappe, Papier und Karton weiterverarbeitet werden. Als nachwachsender Rohstoff ist Holz CO2-neutral und schon auf diese Weise die Umwelt dauerhaft. Eine besondere Zertifizierung für den Anbau von Holz sowie die Bewirtschaftung von großen Holzplantagen ist das sogenannte PEFC- bzw. FSC-Zertifikat. Die hergestellten Verpackungen sind vor diesem äußerst gut wieder verwertbar und zeichnen sich darüber hinaus durch eine Fülle unterschiedlicher Einsatz- bzw. Verwendungsmöglichkeiten aus.
Verpackungen aus Gras und Hanf
Neben Holz gelten die Fasern von Gras als überaus zuverlässige und ebenso stabile Alleskönner in der Kategorie umweltfreundlicher Verpackungen. Eine ausgezeichnete Ökobilanz erhält das umweltfreundliche Material aufgrund der Tatsache, dass es schnell nachwächst und darüber hinaus innerhalb einer jeden Region und unseren Breitengraden zur in ausreichend hoher Menge zur Verfügung steht. Aktuell bestehen die hieraus hergestellten Verpackungen zu rund 50 Prozent aus Gras- und zu 50 Prozent aus Holzfasern. Letzte können entweder frisch oder bereits mehrfach recycelt sein und dennoch zu einer ausreichend hohen Stabilität beitragen. Die verwendeten Grasfasern beweisen eine außerordentlich hohe Reißfestigkeit und lassen sich zudem für die unterschiedlichsten Zwecke verwenden. Die Verwendung der Verpackungen findet in der Regel als dünnes Stopfpapier oder in Form dünnwandiger Schachteln statt.
Hanf ist seinerseits ein isolierendes Material, welches bestimmte Warengruppen von äußeren Beschädigungen jedweder Art optimal schützen kann. Die fast zu 100 Prozent verwertbare Pflanze benötigt nur sehr wenig Dünger und wächst dennoch rasch heran. Vor diesem Hintergrund ist Hanf ein besonders nachhaltiges Produkt für die Herstellung von Verpackungsmaterial. Die Fasern der Hanf-Pflanze werden üblicherweise zu (Thermo-)Vliesen verarbeitet. Die Erzeugnisse lassen sich nach der Verwendung kompostieren.
Die Gewinnung von Pflanzenstärke aus Kunststoffgranulat
Mittlerweile gilt es als ein Irrglaube, dass Kunststoff/Plastik ausschließlich aus Erdöl gewonnen werden kann. Durch die Entwicklung neuer technischer Verfahren ist es bereits seit einigen Jahren problemlos möglich, Kunststoffgranulat aus Pflanzenstärke zu gewinnen und im Anschluss zum gewünschten Erzeugnis weiterzuverarbeiten. Die Grundlage bildet in diesem Zusammenhang zum Beispiel Kartoffeln oder Mais. Beide nachwachsenden Rohstoffe tragen zu einer überaus positiven Ökobilanz bei. Das hochwertige und zugleich umweltschonende Verpackungsmaterial lässt sich im Rahmen moderner Herstellungsprozesse wie klassischer Kunststoff verarbeiten.
Im Gegensatz zu dem aus Erdöl gewonnenen Material ist Pflanzenstärke in Abhängigkeit von der jeweils ausgestellten Zertifizierung kompostierbar. Der Rückführung zum „Kompott-Status“ lässt sich wahlweise in industriellen Anlagen oder im heimischen Garten bedenkenlos bewerkstelligen. Von der Verpackungsindustrie wird Pflanzenstärke gerne in Form von Verpackungs-Chips oder als schützendes Luftkissen verwendet.
Recyclingwunder PET
Bekannt ist längst, dass sich PET ideal für eine Wiederverwertung eignet. Zur Herstellung werden PET-Getränkeflaschen verwendet, welche zunächst gereinigt, dann zerkleinert und im Anschluss zu Granulat verarbeitet werden. Die Herstellung der Erzeugnisse für die Verpackung von Produkten verursacht eine deutlich geringere CO2-Emission. PET kann problemlos mehrfach in den Produktions- bzw. Verpackungskreislauf integriert werden. Das bruchsichere Material kommt beispielsweise als Umgreifungsband bei Kartons, als Tragetasche oder als Verpackung für Lebensmittel unterschiedlichster Art zur Anwendung.
Verpackungen aus Zellglas
Ein weiterer beliebter nachwachsender Kunststoff ist Zellglas, welches aus Zellulose gewonnen wird. Obwohl das Material im ersten Moment wie ein klassisch hergestellter Kunststoff wirkt, besitzt es vielmehr mit Papier vergleichbare Eigenschaften. Zellglas lässt sich zum Beispiel zusammenknüllen, ohne an Stabilität sowie Robustheit Abstriche machen zu müssen. Das durchsichtige Material besitzt darüber hinaus atmungsaktive Eigenschaften oder weist außerdem eine hohe Reißfestigkeit auf. Für kleine Beutel oder als sogenannte Flachfolie ist Zellglas bei zahlreichen Herstellern aus der Verpackungsindustrie mittlerweile ein unverzichtbares Material geworden. Im privaten Bereich wird das Material immer dann geschätzt, wenn es um die ansprechende Verpackung von Geschenken, wie zum Beispiel Blumen oder schmackhaften Süßigkeiten, geht.