Unser Wald ist das zu Hause unzähliger Tiere. So fühlen sich Füchse, Dachse, Rehe, Wildschweine aber auch Eichhörnchen, sowie Kleinstlebewesen wie Käfer und Ameisen in deutschen Wäldern heimisch. Was für die Waldbewohner ihr zu Hause ist, ist für den Menschen ein Ort der Erholung. Für viele Menschen gehört es auch heute noch zur festen Routine eine gewisse Zeit des Tages in die Natur zu gehen, ob spazieren oder joggen. Der Wald bietet den Menschen eine Rückzugsort um sich von dem hektischen modernen Leben zu erholen und mal wieder tief ein und auszuatmen. Immer häufiger gab es in den letzten Jahren allerdings Vorkommnisse die den Frieden und die Idylle des Waldes zerstören.
Müll wird einfach rücksichtslos in den Wald geworfen oder sogar dort abgeladen. Doch warum passiert das? Einige Menschen wollen sich offensichtlich die Entsorgungskosten bei zum Beispiel einer Mülldeponie sparen oder sind zu faul ihren Müll dorthin zubringen. Viele Menschen wissen es vielleicht auch einfach nicht besser und laden deshalb ihren Müll im Wald ab oder lassen ihn dort liegen. So kommt es vor, dass Menschen auf einer Sonntagswanderung ihre PET-Flasche oder ihre Kaffee To go Becher liegen lassen ohne sich der Folgen bewusst zu sein.
Was in unserem Wald landet
Hierzu einige Beispiele, die veranschaulichen sollen wie lange das Ökosystem Wald benötigt um den Müll vollständig abzubauen. Die zuvor genannte PET-Flasche benötigt hierfür ganze 450 Jahre, der To go Becher um die 50 Jahre, ein kleiner mal eben ausgespuckter Kaugummi benötigt 5 Jahre und ein Feuerzeug das nicht mehr benötigt wird ganze 100 Jahre. Genauso sieht es mit äußerst unnatürlichem Müll wie Zigarettenstummeln aus. Diese zählen eigentlich zum Sondermüll und sind für den Wald mehr als toxisch. Rund 5,6 Billionen Zigaretten werden jährlich geraucht. Davon landen ganze 4,5 Billionen nach dem Rauchen einfach in der Natur und richten dort extreme Schäden an. Was die meisten Menschen nicht wissen ist, dass auch vermeintlich natürlicher Müll wie eine Bananenschale ganze 3 Jahre benötigt.
Der Apfelstrunk mit Apfelkernen benötigt vergleichsweise wenig, mit zwei Monaten, stellt allerdings trotzdem mühsame Abbauarbeit für den Wald dar. Dasselbe gilt für unscheinbar wirkende Gartenabfälle. Auch diese stören das empfindliche Gleichgewicht des Waldes und deren Bewohner. Dort wo Gartenmüll entsorgt wurden entstehen so nach kurzer Zeit Brennnesseln. Dies ist ein Zeichen für eine hohe Stickstoffanreicherung im Boden, welche sogar bis ins Grundwasser gelangen kann. So können zum Beispiel durch abgeschnittene Äste des Baumes im heimischen Garten, Pilzkrankheiten in den Wald gelangen. Häufig enthalten die Gartenabfälle auch Samen, welche von nicht im Wald heimischen Pflanzen stammen und so die Pflanzen des Waldes verdrängen könnten. Gar nicht anzufangen ist von Bauschutt, der einfach im Wald oder an Waldrändern abgeladen wird um sich die hohen Entsorgungsgebühren zu sparen
Folgen für den Wald
Der Wald kämpft wie oben erwähnt einige Jahre gegen den dorthin gebrachten Müll, doch gibt es noch einige weitere Folgen für den Wald auf die im Folgenden eingegangen wird. Abgeladene Abfälle wie Bauschutt sind meist sehr schwer und massiv. Dort wo dieser abgeladen wird, können zuvor wachsenden Pflanzen nicht überleben, da sie einfach zerquetscht werden oder keinen Zugang mehr zu notwendigem Sonnenlicht haben. Schadstoffe, die sich im Müll befinden könne außerdem durch den Verwesungsprozess in unser wertvolles Grundwasser gelangen und machen so auf Dauer den Menschen sehr krank. Der zuvor erwähnte Plastikmüll zum Beispiel in Form einer PET-Flasche benötigt einige hundert Jahre um zu verwesen. Bei diesem Verwesungsprozess entsteht außerdem Mikroplastik, welche so leicht in die Natur gelangt. So erreicht das Mikroplastik über den natürlichen Kreislauf auch früher oder später die Nahrungskette der Menschen und kann hier genauso wie bei Tieren große Schäden anrichten. Besonders giftiger Sondermüll wie Batterien oder Elektroschrott enthalten schädliche Chemikalien und Giftstoffe, welche die Tiere des Waldes sehr krank machen könne. Zudem gelangen sie ins Grundwasser und können dieses vergiften. Eine weitere Gefahr ist das Verbrennen von Müll im Wald. Die Verbrennung setzt einige Schadstoffe frei, welche äußerst gesundheitsgefährdend für Mensch und Tier sind. Des Weiteren kann ein Feuer im Wald zu schnell außer Kontrolle geraten und dort einen Waldbrand auslösen. Dasselbe gilt für Zigaretten, die einfach im Wald entsorgt werden und eventuell noch glimmen könnten.
Folgen für Umweltsünder
Menschen die ihren Müll rücksichtslos im Wald abladen sind zu Recht als Umweltsünder zu bezeichnen. Doch gibt es dafür in Deutschland Strafen? Ja das gibt es. Wer in Deutschland Abfälle im Wald entsorgt verstößt gegen das Gesetz oder begeht zumindest eine Ordnungswidrigkeit, welche bestraft wird. Somit ist das unerlaubte Müllentsorgen illegal. Hierzu können unterschiedliche Strafen folgen. Jedes Bundesland handhabt dieses Vergehen anders und es kann zu hohen Bußgeldern bis zu einer Haftstrafe von 10 Jahren, in besonders schweren Fällen der Verschmutzung, kommen. Bei der Geldstrafe kommt es darauf an wie viel und wie oft Müll illegal entsorgt wurde. So kann es zu einem Bußgeld von 20 bis zu 5000EUR kommen. In besonders harten Fällen und wenn es sich bei dem Vergehen nicht um eine Privatperson handelt, sondern um ein Unternehmen können Geldstrafen von bis zu 100 000EUR verhängt werden.
Ausblick und Alternativen
Eigentlich unvorstellbar, doch die Müllverschmutzung nimmt bundesweit sogar zu, obwohl immer mehr Menschen wissen wie schlecht es dem Planeten geht. So wurde der Erholungsort Wald gerade während der Corona Pandemie verstärkt für Freizeitaktivitäten, wie ein Picknick genutzt. So landeten leider verstärkt Verpackungsmüll oder auch Masken im Wald, die dort einfach nicht hingehören. Insgesamt gilt es wieder wesentlich achtsamer mit unserem wertvollen Planeten umzugehen und dies gilt auch für unseren heimischen Wald. Hier gilt die einfache Regel: Was sie in den Wald hineinbringen wird auch wieder mit herausgenommen. So kann der Müll zu Hause fachgerecht und nach Recycling Richtlinien entsorgt werden. Gemeinden und Kommunen schalten sich auch immer mehr ein und wollen die heimischen Wälder vor Müllverschmutzung schützen. So könnte man ein Container bestellen und diesen am Ein- und Ausgang des Waldes aufstellen. So wüssten die Menschen wohin mit dem mitgebrachten Müll und würden ihn nicht einfach im Wald liegen lassen. Des Weiteren finden sich dadurch vielleicht ein paar fleißige Müllsammler und -sammlerinnen die den Wald aufräumen möchten und bei ihrem Sonntagsspaziergang gleich noch nebenbei etwas Gutes tun möchten.